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Was man über RSV-Infektionen wissen sollte
Das RSV (Respiratorisches Synzytial Virus, RS-Virus) ist ein Virus, das die Atemwege befällt. Die Krankheitszeichen nach einer Infektion sind in den meisten Fällen ähnlich wie bei einer Erkältung. RSV-Infektionen treten gehäuft im Winter auf. Seit Mitte Oktober 2022 hat die diesjährige RSV-Welle in Deutschland begonnen. Das Virus wurde dabei in allen Altersgruppen nachgewiesen, jedoch waren überwiegend Kinder bis vier Jahre und Erwachsene ab 60 Jahren betroffen.
Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen-Infektion. Beim Niesen oder Husten kann eine infizierte Person kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten, in die Luft versprühen. Eine andere Person kann sich anstecken, wenn diese virushaltigen Tröpfchen eingeatmet werden und auf die Schleimhäute gelangen. Das RS-Virus kann auch durch eine Schmierinfektion von Hand zu Hand oder über gemeinsam benutzte Gegenstände weiterverbreitet werden.
Leichte und schwere Verläufe möglich
Eine RSV-Infektion kann unterschiedlich schwer verlaufen. Die Krankheitszeichen können einer leichten Infektion der oberen Luftwege entsprechen. Die Erkrankung kann jedoch auch so schwer sein, dass eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich wird.
Bei Kindern beginnt die Infektion meist mit Schnupfen und einem Appetitverlust, zudem kann sich der Rachen entzünden. Husten und Niesen folgen und häufig tritt Fieber auf. Im weiteren Verlauf können sich Infektionen der unteren Atemwege entwickeln. Durch die Entzündung und den Schleim kann es zu einer Verengung der Atemwege mit erschwerter oder sehr schneller Atmung oder Atemnot kommen. Bei Frühgeborenen können Aussetzer der Atmung auftreten. Vor allem bei Erwachsenen kann eine RSV-Infektion ganz ohne Krankheitszeichen bleiben. Aber auch Erwachsene mit chronischen Herz-Lungen-Erkrankungen, schwachem Immunsystem oder ab 65 Jahren können schwerere Verläufe, zum Beispiel mit einer Lungenentzündung, haben.
Zwei bis acht Tage zwischen Ansteckung und Ausbruch
Zwischen Anstecken mit dem RS-Virus und Ausbruch der Erkrankung vergehen zwei bis acht Tage, durchschnittlich sind es fünf Tage. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit beträgt in der Regel drei bis acht Tage. Erkrankte sollten möglichst zu Hause bleiben und insbesondere keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Krabbelgruppen besuchen.
Der beste Schutz gegen eine RSV-Infektion ist dann gegeben, wenn die Personen im Umfeld des Kindes gesund sind. Daher sollten Eltern und Geschwister von Kindern bis zu zwei Jahren während der RSV-Welle eigene Kontakte zu erkrankten Personen außerhalb der Familie vermeiden, um sich selbst und im Anschluss die Kleinkinder in ihrem Haushalt nicht anzustecken.
Hygieneregeln beachten
Zum Schutz vor einer Übertragung sollen erkrankte Personen (Elternteile, Geschwister, Großeltern) den Kontakt mit Kindern bis zu zwei Jahren so gut wie möglich vermeiden und auch innerhalb des Haushaltes Hust- und Niesregeln sowie eine gute Händehygiene beachten. Das bedeutet: sich beim Husten und Niesen wegdrehen, in die Armbeuge oder ein Einwegtaschentuch niesen und dieses umgehend in einem Mülleimer entsorgen, danach die Hände wasche).
Wenn ein Kind unter Atemnot leidet, die Flüssigkeitsaufnahme vermindert ist oder sich die Krankheitszeichen verschlechtern, sollte umgehend ärztliche Hilfe gesucht werden. Bei Kindern mit Vorerkrankungen und Frühgeborenen sollten bereits erste Warnzeichen wie Husten und Fieber prinzipiell ärztlich abgeklärt werden. Für die individuelle medizinische Beratung wenden Sie sich bitte an Ihre Kinderärztin sowie an Ihren Kinderarzt oder die Kinderklinik in der Nähe. Zum Schutz besonders gefährdeter Kinder ist eine passive Immunprophylaxe möglich.
Weitere Informationen zum RSV gibt es beim Robert-Koch-Institut (RKI) oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA).