Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Pflegekonferenz: Ehrenamt im Mittelpunkt

Die Pflegekonferenzen, bei denen regionale Akteure zusammenkommen, um Entwicklungen in der Pflege zu besprechen, sind ein wichtiger Teil der Pflegestrukturplanung. Die zweite dieser Konferenzen, die der Landkreis nach neuem Konzept organisierte, fand vor Kurzem in Haßloch statt. Im Mittelpunkt stand das Thema Ehrenamt.

„Das Ehrenamt ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft“, fasste es der Erste Kreisbeigeordnete Timo Jordan, der die Veranstaltung moderierte, zu Beginn der Konferenz zusammen. „Gerade im Pflegebereich, wo ein Großteil der Arbeit von den Angehörigen getragen wird, ist eine Ergänzung durch Ehrenamtliche so hilfreich. Aber auch in anderen Bereichen gewinnen wir durch Ehrenamtliche – und Ehrenamtliche selbst gewinnen durch die sinnstiftenden Aufgaben.“ Da am 3. September der landesweite Ehrenamtstag in Haßloch stattfindet, hatte das Sozialamt der Kreisverwaltung beschlossen, die aktuelle Pflegekonferenz thematisch passend im Kulturviereck im Großdorf abzuhalten. „Diese Konferenzen sollten nicht immer nur im Ratssaal in Bad Dürkheim sein. Wir wollen in die Sozialräume vor Ort, dort, wo die Betroffenen auch wohnen und wirken“, erklärt Sozialamtsleiter Johannes Henrich das Konzept.

Ehrenamt in Sozialräumen weiterentwickeln

Zur Konferenz gekommen waren kommunale politische Vertreter, die Gemeindeschwestern plus, Mitarbeiter der Pflegestützpunkte, von ambulanten Pflegediensten und der stationären Pflege, aus der Kreisentwicklungsplanung, von der Pflegekammer und Seniorenvertreter. Sie nutzten die Gelegenheit zum Austausch und für konstruktive Gespräche.

Im Zentrum stand die Frage, wie man das Ehrenamt in den Sozialräumen weiterentwickeln kann. Denn, so zeigte es auch die präsentierte Pflegestatistik: Ohne Ehrenamtliche würde im Pflegebereich ein wichtiger Faktor wegbrechen. Ein Großteil der pflegenden Tätigkeit wird von Angehörigen übernommen, ambulante Dienste unterstützen. Aber auch Ehrenamtliche übernehmen wichtige Aufgaben. Aufgrund des demographischen Wandels wird dieser Bedarf noch größer werden, da in absehbarer Zeit immer weniger Personen die Betreuung ihrer Angehörigen in dem Umfang übernehmen können wie es heute noch oft der Fall ist. „Es ist daher wichtig, dass die Bedingungen für Ehrenamtliche attraktiv sind, damit wir sie halten und neue gewinnen können“, so Jordan.

Dem pflichtete auch Claus Wolfer, Beigeordneter von Haßloch, bei. Aus seiner Gemeinde gab Christine Behret von den Bürgerdiensten Einblicke in ehrenamtliche Tätigkeiten, auch hier mit dem Schwerpunkt Senioren. Die Gemeindeschwestern plus berichteten über ihre Aktionen im vergangenen Jahr, ebenso die Pflegestützpunkte im Landkreis. Hier zeigte sich, dass die Fallkonstellationen in der Beratung zunehmend schwieriger werden – ein Zeichen, wie wichtig diese Beratung ist.

Im Rahmen der Konferenz würdigte Timo Jordan den langjährigen Vorsitzenden des Kreisseniorenbeirats Reinhard Fischer, der kürzlich verstorben ist: „Er hat sich immer beharrlich für die Interessen der Seniorinnen und Senioren eingesetzt. Auf seine Initiative wurde der Kreisseniorenbeirat überhaupt erst gegründet und ihm ist es zu verdanken, dass das Projekt der Gemeindeschwestern plus in den Landkreis gekommen ist.“