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Katretter-App: Landkreis über Leitstelle an neuem Ersthelfer-Alarmierungssystem beteiligt

Am morgigen Dienstag, 31. Oktober, startet das appbasierte Ersthelfer-Alarmierungssystem Katretter auch im Bereich der Leitstelle Ludwigshafen, dem neben der Stadt Ludwigshafen auch der Landkreis Bad Dürkheim, der Rhein-Pfalz-Kreis sowie die Städte Frankenthal, Neustadt und Speyer angehören. Das System basiert auf einer App, in der qualifizierte Ersthelfer im Notfall alarmiert werden, um die Zeit zu überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft. „Im Notfall zählt jede Sekunde. Je früher beispielsweise bei einem Kreislaufstillstand mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird, desto besser für den Patienten“, erklärt der für Katastrophenschutz zuständig Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann.

Die App steht in den gängigen App-Stores unter dem Suchbegriff „Katretter“ zum Herunterladen bereit. Um sie zu nutzen, können sich Ersthelfer bei der zuständigen Leitstelle registrieren lassen und bekommen dann Zugangsdaten geschickt. Dafür ist ein Nachweis über die entsprechende Qualifizierung notwendig. Dann legt der Ersthelfer in der App Stadt oder Landkreis fest, in der er oder sie alarmiert werden kann. Im Notfall schickt die Leitstelle sofort Rettungskräfte, zum Beispiel den Rettungswagen, auf den Weg. Parallel werden über die Katretter-App Freiwillige in der Nähe des Einsatzortes per Push-Nachricht auf ihr Smartphone alarmiert. Sobald sie sich beispielsweise per PIN, Face-ID oder Fingerabdruck identifiziert haben, erhalten sie weitere Informationen zum Notfall, der nötigen Hilfeleistung und der schnellsten Route zum Einsatzort.

Ersthelfer sollten mindestens 18 Jahre alt sein, Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen und leisten können, beispielsweise, weil sie eine Ausbildung im medizinischen Bereich oder Rettungswesen absolviert haben. Aber auch Mitglieder von freiwilligen Feuerwehren, Pflegefachkräfte oder betriebliche Ersthelfer können mitmachen. „Rund 60 Personen haben sich im Landkreis Bad Dürkheim schon für Katretter registrieren lassen und es werden immer mehr“, freut sich Hoffmann über das ehrenamtliche Engagement. „Jeder kann helfen und jeder einzelne kann in einem Notfall entscheidend sein. Wenn Sie über die entsprechenden Kenntnisse verfügen, lassen Sie sich registrieren“, appelliert Hoffmann an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis.

Perspektivisch sollen über Katretter auch sogenannte Mithelfer alarmiert werden können. Dabei geht es dann im Katastrophenfall darum, freiwillige Helfer, beispielsweise zum Füllen von Sandsäcken oder ähnlichem, zu finden. Dieser Teil des Projekts ist aber noch in der Pilotphase und wird laut Katretter-Website erst schrittweise freigeschaltet werden.

Katretter basiert auf einem dreijährigen Forschungsprojekt des Bildungsministeriums, der Berliner Feuerwehr und des Fraunhofer Instituts für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS). Das Institut war danach mit der tatsächlichen Umsetzung beauftragt und greift dafür auf die etablierte Technologie des Warnsystems Katwarn zurück, das der Landkreis ebenfalls benutzt. Mit Katwarn können orts-, themen- oder anlassbezogen Warnungen ausgelöst werden, auch auf lokaler Ebene. Das wird bei Katretter noch lokaler heruntergebrochen, weil nur die registrierten Ersthelfer in einem eng gefassten Umkreis um den Ort des Notfalls – 500 Meter in der Innenstadt, 1000 Meter am Stadtrand – alarmiert werden.

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld hatte sich  beim Verband Region Rhein-Neckar für die Einführung einheitlicher Systeme eingesetzt. Andere Kreise benutzen beispielsweise das System Mobile Retter. "Die Initiative geht dahin, dass die Systeme verknüpft werden können, um im Notfall übergreifend Ersthelfer erreichen zu können", erklärt der Landrat. 

Weitere Informationen zum System Katretter, unter anderem auch zu Rechts- und Datensicherheit, gibt es online auf www.katretter.de