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Jonas Bender seit fünf Monaten ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter
Seit fünf Monaten ist Jonas Bender als ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter in der Kreisverwaltung für den Geschäftsbereich Lebensmittelüberwachung, Veterinärwesen und Landwirtschaft zuständig. Bender ist 28 Jahre alt, in Freinsheim geboren und aufgewachsen und inzwischen in seinen Heimatort zurückgekehrt. Im neuen Ehrenamt fühlt er sich wohl und an richtiger Stelle, denn: „Ich denke, dass in der Verwaltung auch mal eine jüngere Perspektive nicht schaden kann“.
Viel Zeit zum Einarbeiten hatte Bender nicht, kam doch kurz nach seinem Amtsantritt die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Landkreis Bad Dürkheim an. „Das war ein schneller und thematisch auch sehr einseitiger Einstieg“, kommentiert er. Inzwischen war er aber schon in allen Bereichen – insgesamt arbeiten dort 24 Personen in verschiedenen Teams – zusammengesessen, um „ein Gesamtbild der Abteilung zu bekommen“.
Studium der Politikwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre
Bender hat Politikwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in Trier studiert. Schon da war er Mitglied der SPD, genauer gesagt seit er 16 Jahre alt ist. „Ich komme aus einem klassischen, roten Haushalt, der politisch geprägt ist“, verrät er. Auch sein Vater ist SPD-Mitglied und Fraktionsvorsitzender im Freinsheimer Stadtrat. Zu Schulzeiten haben politische Diskussionen ihn schließlich dazu bewogen, in die SPD einzutreten, zunächst ohne sich aktiv in kommunalen Gremien zu beteiligen.
„Das wäre im Studium auch eher schwierig gewesen“, dafür engagierte er sich an der Universität und war dort sowohl im Studierenden Parlament als auch in mehreren Senatskommissionen aktiv. Direkt nach dem Studium folgte für Bender ein halbes Jahr, in dem er bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Isabel Mackensen-Geis gearbeitet hat.
Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Bad Dürkheim
Im Jahr 2020 hat Bender seine derzeitige Stelle bei der Stadtverwaltung Bad Dürkheim angetreten, wobei er aktuell nach der Geburt seiner Tochter, inzwischen fünf Monate alt, in Elternzeit die Stundenzahl reduziert hat. Bei der Stadt agiert er als Digitalisierungsbeauftragter und ist daneben auch für Prozessmanagement und -organisation zuständig. In die Arbeit ist Bender nach eigenen Angaben „reingewachsen“.
Entwickelt habe sich die Stelle aus dem internen Verbesserungsmanagement, dann wurden die digitalen Aufgaben aber auch gerade mit Blick auf Transparenz, Barrierefreiheit und Online-Zugangsgesetz immer umfangreicher. „Ich bin ein digitalaffiner Mensch, der sich gern mit Technik und den damit zusammenhängenden Themen beschäftigt. Das macht mir Spaß“, sagt er.
Abteilung mit vielen Pflichtaufgaben
Diese Kenntnisse aus dem Digitalisierungsbereich, aber auch von Abläufen und übergeordneten Verwaltungsstrukturen will er im Veterinäramt einbringen. Es ist eine Abteilung, in der sich viel tut, die aber auch aus Pflichtaufgaben mit wenig Gestaltungsspielräumen besteht. „Zum Beispiel wären eigene Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere im Landkreis wünschenswert. Dafür haben wir aber kein Geld. Das ist leider kein ,Wünsch dir was“-Bereich“, sagt der Kreisbeigeordnete und ergänzt: „Jede Investition muss sinnvoll und wohlüberlegt sein“.
Zugleich ist es aber auch ein Bereich, in dem es oft emotional zugeht – was nicht nur, aber vor allem dann der Fall ist, wenn Tiere betroffen sind. „Es gibt hier außerdem sehr viele externe Einflüsse. Ein Beispiel: bei einer Tierseuche wie der ASP reden alle Ebenen mit bis hin zur EU. Bei illegaler Entsorgung von Tierkadavern dagegen ist auch die Kripo mit im Boot“, verdeutlicht Bender das große Spannungsfeld der Arbeit.
Ehrenamtliche engagiert im Technischen Hilfswerk
Wenn neben Familie, Hund – eine spanische Straßenmischung –, Job und Beigeordneten-Position noch Zeit bleibt, ist der 28-Jährige beim Technischen Hilfswerk (THW) in Neustadt engagiert, hat sich nach der Grundausbildung und in Fach-, und Führungslehrgängen inzwischen zum Truppführer im Brückenbau qualifiziert. Diese im modularen Bausystem zu errichtenden Brücken haben ihm unter anderem mehrere Einsätze nach der Flutkatastrophe im Ahrtal eingebracht.