Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Barrierefreies Radwegenetz für Tourismuspreis nominiert

In der Kategorie „Projekt des Jahres“ des Tourismuspreises Rheinland-Pfalz ist der Landkreis Bad Dürkheim für sein barrierefreies Radwegenetz nominiert. „Wir sind sehr stolz auf diese Nominierung, weil es zeigt, dass wir mit diesem ambitionierten Projekt für unseren Landkreis etwas Bemerkenswertes geleistet haben. Das 80 Kilometer lange barrierefreie Radwegenetz ist landesweit einzigartig und konnte nur realisiert werden dank der gut funktionierenden Zusammenarbeit aller Beteiligten“, erklärt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld.

Laut Webseite des Tourismuspreises sind „drei kreative und innovative Beiträge“ von einer Fachjury nominiert worden. Das Projekt des Landkreises Bad Dürkheim misst sich nun mit der Tourist-Information der Zukunft in Maikammer (Kreis Südliche Weinstraße) und dem Ulmener Maar-Stollen (Kreis Cochem-Zell). Die Entscheidung, welcher der drei Nominierten den Tourismuspreis des Landes erhält, wird am Donnerstag, 7. November, beim Tourismustag Rheinland-Pfalz in Bitburg bekannt gegeben. Am 10. Juli wurden alle Projekte einer zwölfköpfigen Jury präsentiert. „Wir drücken unserem Radwegenetz natürlich die Daumen und würden uns sehr freuen, wenn wir den Tourismuspreis am Ende mit nach Hause nehmen dürften“, so der Landrat weiter.

Rundkurs und Querspangen

Die Wegstrecken des barrierefreien Radwegenetzes verbinden die Städte Bad Dürkheim, Haßloch und Neustadt in einem Rundkurs. Querspangen bei Deidesheim und Wachenheim, sowie je eine Tour um Bad Dürkheim und Haßloch bieten viele Möglichkeiten, um für sich selbst die passende Fahrt zu planen. Auch Wachenheim, Ellerstadt, Friedelsheim, Gönnheim, Deidesheim, Forst, Ruppertsberg, Niederkirchen und Meckenheim sind Teil des Wegenetzes. Die Rundtour „Reben- & Rüben-Runde“, die zum barrierefreien Radwegenetz gehört, soll Teil der geplanten „Rad-Reise-Region Pfalz“ werden.

Hervorgegangen ist das Wegenetz aus dem Projekt „Reisen für alle“. Ziel ist es, für mobilitätseingeschränkte Menschen gut ausgebaute, befahrbare und ausgeschilderte Radwege zu schaffen. Diese Wege kommen natürlich auch allen Bürgerinnen und Bürgern auf Alltags- und Arbeitswegen, Touristen, Schülerinnen und Schülern zu Gute. Das barrierefreie Radwegenetz ist nach den Vorgaben von „Reisen für alle“ zertifiziert worden. Innerhalb dieser Zertifizierung wurde für Menschen mit Gehbehinderung und für Rollstuhlfahrer die Stufe I erreicht.

Vielfältige Kriterien für barrierefreie Radwege

Die Kriterien sind vielfältig. Die Breite der Radwege soll 2,50 Meter betragen, ist das nicht möglich, soll es Ausweichbuchten geben. Der Radweg darf höchstens eine Steigung von sechs Prozent haben, soll also mit relativ wenig Kraftaufwand zu schaffen sein. Um die Radwege barrierefrei zu gestalten, wurden beispielsweise auch Bordsteine abgesenkt oder Oberflächen angepasst, Wege verbreitert und für alle nutzbare Rastplätze eingerichtet. Das bedeutet: keine Stufen am Rastplatz, ein Tisch, der mit dem Rollstuhl unterfahren werden kann, barrierefreie Toiletten – beispielsweise in den Rathäusern der Orte, durch die die Radwege führen.

Gefördert worden ist es letztlich mit 2,45 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund drei Millionen Euro, 500.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Rund 516.000 Euro tragen die beteiligten Kommunen, 20.000 Euro der Landesbetrieb Mobilität. Der Landkreis hatte das Projekt geleitet und koordiniert. 

Nur dank vieler Kooperationspartner möglich

Am Gelingen des Projekts waren viele Kooperationspartner beteiligt. Neben den Kommunen, Touristikern und (landwirtschaftlichen) Betrieben entlang der Strecke waren es Planerin Andrea Rau vom Büro AR Mobilitätsplanung, der LBM in Koblenz und Speyer sowie das Landesministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.