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Neues Quad für den Katastrophenschutz
Unwegsames Gelände bei einem Waldbrand, extrem enge Rettungsgasse bei einem Unfall – manchmal kommen große, schwere Einsatzfahrzeuge einfach nicht weit. Für solche Notfälle hat der Katastrophenschutz des Landkreises Bad Dürkheim jetzt ein All-Terrain-Vehicle (ATV), umgangssprachlich Quad genannt, in leuchtendem Feuerwehrrot angeschafft. Es ist ab sofort bei der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim-Kleinkarlbach stationiert.
Nicht nur die Farbe, auch ein hoher Schutzbügel, auf dem ein Blaulicht angebracht ist, Feuerlöscher, Rettungsrucksack
und eine Seilwinde weisen auf den Einsatzzweck des Quads hin. Noch angeschafft wird ein Anhänger, auf den das Fahrzeug passt, um es schnell zum Einsatzort zu bringen. Zugleich soll der Anhänger aber auch so schmal sein, dass er selbst vom Quad gezogen werden kann.
Kosten: 10.000 Euro
65 PS, Servolenkung, hydraulische Bremsen, Automatikgetriebe und einen Unterfahrschutz hat das benzinbetriebene Gefährt, dass leer 440 Kilogramm wiegt und mit Besatzung und Ausrüstung eine Maximallast von 690 Kilogramm haben darf.
Das Fahrzeug hat rund 10.000 Euro gekostet, Ausbau und Ausstattung nochmal so viel. Die Regelung sieht vor, dass der Kreis das Fahrzeug stellt und unterhält, die Verbandsgemeinde Leiningerland sorgt für das Personal und dessen Schutzausrüstung.
Fahrsicherheitstraining nötig
Immer zwei Einsatzkräfte sind mit dem Quad unterwegs. „Einer soll sich aufs Fahren konzentrieren, was bei schwierigem Untergrund sehr wichtig ist. Der andere hat derweil die Umgebung im Blick“, erklärt Sascha Schwenk, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises.
Es werde wahrscheinlich zehn Personen geben, die das Quad fahren können. Sie müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, unter anderem ein Fahrsicherheitstraining für das ATV absolvieren und einen Lehrgang zur Wald und Vegetationsbrandbekämpfung besuchen. „Man wird das Quad jetzt öfter auf den Straßen sehen, weil die Fahrer Kilometer bei Übungsfahrten sammeln“, berichtet der BKI. Organisiert wird das von Steffen Baum, Wehrführer der Kirchheimer Feuerwehr und stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Leiningerland.
Fahrzeug zwischen Pickup und Motorrad gesucht
Aber warum braucht der Landkreis Bad Dürkheim ein Quad? „Ursprünglich hatten wir in unserem Fahrzeugkonzept Motorräder eingeplant. Aber die Neustadter Feuerwehr hat sechs Motorräder, die wir bei Bedarf anfordern können. Zudem gibt es beispielsweise bei der Feuerwehr in Bad Dürkheim oder in Carlsberg geländegängige Fahrzeuge in Pickup-Größe. Darum wollten wir ein vierrädriges Fahrzeug, dessen Größe zwischen Pickup und Motorrad liegt und das auf schmalen Waldwegen fahren kann“, erklärt Schwenk.
Genau das trifft auf das Quad mit Allradantrieb zu, das bei Waldbränden vorrangig zur Erkundung eingesetzt werden soll. Möglich sind aber auch die Suche nach Vermissten, der Transport von Personen oder Material, Boten- und Lotsendienste oder der Einsatz als Vorausfahrzeug zur schnellen Intervention.
Baustein von Brand- und Katastrophenschutzkonzept umgesetzt
„Das Quad kann dorthin fahren, wo man mit den großen Einsatzfahrzeugen nicht hinkommt. Damit haben wir einen weiteren Baustein unseres Brand- und Katastrophenschutzkonzeptes umsetzen können. Es ist ein schnelles, wendiges Fahrzeug, das in vielen Situationen gute Dienste leisten wird“, ist der für Katastrophenschutz zuständige Beigeordnete Sven Hoffmann sicher. „Das Quad funktioniert auch im Zusammenspiel mit einer Drohne gut, weil es in unwegsamem Gelände gut vorwärtskommt“, berichtet Hoffmann.
Es kann auch in einem Stau schnell durch eine schmale Rettungsgasse gelangen. Wobei klar ist: Auch wenn ein Rettungsrucksack zur Ausrüstung gehört, mit dem beispielsweise die Beatmung eines Patienten möglich ist, und die Fahrer eine erweiterte sanitätsdienstliche Ausbildung haben, sind sie kein Ersatz für den Rettungsdienst. Sie können aber Erste Hilfe leisten, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.