Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Sedimententfrachtung am Helmbachweiher gestartet

Am 7. März hat der Mini-Mover im Helmbachweiher seine Arbeit aufgenommen. Das Gerät soll dauerhaft Sediment in den abfließenden Helmbach transportieren. „Es ist eine gute Sache, dass der Mini-Mover jetzt aktiv ist. Wir sind davon überzeugt, dass es uns so gelingen wird, den Helmbachweiher vor der Versandung zu schützen und dauerhaft als Erholungsort zu erhalten“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. 

Ein sehr flaches Gewässer. Aus dem Zufluss, einem Rohr, kommt auch viel Sand ins Gewässer.
Der Zufluss des Helmbachweihers: Am oberen Bildrand ist das Rohr zu sehen, durch das der Kohlbach eingeleitet wird. 

Der Mini-Mover, den die Firma Sedimentworks patentieren ließ, ist eine schwim­mende Plattform. Das Gerät ist mit drei Seilen an Bäumen am Ufer befestigt. An der Plattform wird via Saugrüssel Se­diment vollautomatisch vom Boden abgepumpt. Das Gefährt bewegt sich dabei in einem gewissen Radius zwischen den Seilen, wodurch sichergestellt ist, dass es nicht zu nah ans Ufer kommt. Über einen Schlauch wird das Sediment direkt von der Plattform in den angrenzenden Helmbach geleitet, wo es sich dann verteilen und wegge­schwemmt werden kann.

Der Mini-Mo­ver passt sich daran an, wieviel Was­ser im Helmbach fließt. Bei hoher Fließ­geschwindigkeit kann bis zur festge­schriebenen Höchstmenge Sediment eingeleitet werden, bei geringer Fließ­geschwindigkeit wird die Menge redu­ziert – bis dahin, dass der Mini-Mover pausiert, wenn der Bachlauf zu wenig Wasser führt. Menschen sollten sich vom Mini-Mover fernhalten. Das Ge­rät läuft rund um die Uhr.

Zwei Frauen und ein Mann stehen am Ufer eines Sees, auf dem ein Plattform mit Geräten schwimmt. 
Hanna Goebel (links) und Lucas Schneider sind bei der Kreisverwaltung für den Helmbachweiher zuständig. Julia Außem von Sedimentworks verantwortet den Mini-Mover. 

Zunächst ist ab März eine längere Einsatzphase nö­tig, um zu sehen, ob der Mini-Mover die gewünschten Ergebnisse bringt. Deshalb wird die Badesaison auf die Monate Juni, Juli und August beschränkt. Der Mini-Mover wird also von März bis Ende Mai und dann wieder von September bis Ende November arbei­ten. Für die Fische im Helmbachwei­her ist der Mini-Mover außerhalb der Laichzeit ungefährlich. In der Laichzeit aber, die von Dezember bis Februar dauert, pausiert das Gerät.

Ein Schild an einem Baum vor einem See.
Eine Info-Tafel erklärt, wie der Einsatz des Mini-Movers (links im Hintergrund) funktioniert. 

In Abstimmung mit der SGD hat die Verwaltung für fünf Jahre ein Monito­ring in Zusammenarbeit mit der Lan­dauer Universität, genauer gesagt dem mit iES abgekürzten Institut für Um­weltwissenschaften, beschlossen. Dafür gab es Voruntersuchungen, bei denen beispielsweise die Korngrößenfraktion und der Sauerstoffgehalt überprüft wurden. Vier Messstellen sind für das dauerhafte Monitoring installiert worden. Sollte bei der Überwachung festgestellt werden, dass die fol­genden Bäche das Sediment nicht aus­reichend verteilen können und selbst zu versanden drohen, kann die SGD Süd das Verfahren stoppen und die er­teilte Erlaubnis zum Sedimenttransport widerrufen. Läuft das Projekt fünf Jahre lang, kostet es rund 500.000 Euro, davon fördert das Land 110.000 Euro. Rund 45.000 Euro werden für das Monitoring fällig.

Vor dem nun gestarteten Einsatz des Mini-Movers waren noch letzte Arbeiten nötig. Das Gerät lag über Winter im Wasser, Sedimentworks hat es nun noch einmal überprüft und Tests unterzogen. Zudem wurden die Stromversorgung und die Anlage selbst abgesichert, um weitere Vandalismusschäden zu vermeiden.