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Notarztversorgung im Lambrechter Tal: Tagdienste ab September wieder abgedeckt
Das geplante Gespräch zwischen der Kreisverwaltung, der Verbandsgemeinde Lambrecht und dem in diesem Bereich und darüber hinaus aktiven Notärzte-Team hat am Mittwoch einen zunächst positiven Ausgang genommen. Ab September werden die Tagdienste wieder besetzt.
Die Verbandsgemeinde Lambrecht unterstützt die Tagdienste aus einem bestehenden „Topf“ in ihrem Haushalt für das Jahr 2024 weiter. Der Absage der Verbandsgemeinde für diese Finanzierung lag ein Missverständnis zugrunde, das im Gespräch gelöst werden konnte. Zudem werden Kreisverwaltung und Verbandsgemeinde noch in diesem Jahr das Gespräch mit der zuständigen Rettungsdienstbehörde suchen, um auch über das laufende Jahr hinaus eine zukunftsorientierte Lösung für den Notarztstandort Lambrecht zu finden.
Vor mehr als zehn Jahren Sonderlösung entwickelt
Der Ursprung der Problematik liegt mehr als zehn Jahre zurück und ist eine Sonderlösung. Damals hätte der Notarztstandort geschlossen werden sollen, weil er nach Ansicht der Rettungsdienstbehörde nicht gebraucht würde und der Bereich von umliegenden Standorten mit abgedeckt werden könne. Der Standort in Lambrecht wird seither als freiwilliger Standort geführt. Mehrere Notfälle, bei denen ein früheres Eintreffen des Notarztes wünschenswert gewesen wäre, wiesen auf eine andere Sachlage hin.
Um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Tal dennoch aufrecht zu erhalten, wurde diese Sonderlösung entwickelt. Die Kreisverwaltung, in deren Zuständigkeit Notarztstandorte eigentlich nicht liegen, hat mit den Krankenkassen einen Vertrag für die Finanzierung des Notarztstandorts in Lambrecht abgeschlossen und kümmert sich unter anderem auch um die Abrechnungen. Zudem beteiligte sich die Verbandsgemeinde Lambrecht freiwillig an den Kosten, die für zusätzliche Tagdienste bei Notärzten im Tal anfallen.
Neue Bewertung der Gesamtsituation nötig
Ein nun mit den Krankenkassen neu abgeschlossener Vertrag hatte für Unstimmigkeiten zwischen den Beteiligten gesorgt. Zugleich wurde wiederholt die Frage aufgeworfen, warum der Notarztstandort in der Rettungsleitstelle als 24/7-Standort – also rund um die Uhr besetzt – geführt wird und auch oft Einsätze aus dem eigentlichen Zuständigkeitsbereich heraus gefahren werden, um nicht verfügbare andere Notärzte zu ersetzen, wenn der Standort nicht nötig sein soll.
Die damalige Entscheidung der Rettungsdienstbehörde war getroffen worden auf Grundlage der damaligen Faktenlage, unter anderem einer besseren Verfügbarkeit von Notärzten, die derzeit Angesichts des Fachkräftemangels auch im medizinischen Bereich nicht mehr gegeben ist, und einer geringeren Anzahl von Einsätzen, die in den vergangenen Jahren aber für den Lambrechter Standort stetig zugenommen hat.
Daher sollen nun Gespräche mit der Rettungsdienstbehörde mit Sitz im Rhein-Pfalz-Kreis geführt werden, um im besten Fall den Notarztstandort Lambrecht wieder wie jeden anderen Notarztstandort zu behandeln und die unbefriedigende Situation mit Sonderlösungen und Diskussionen um Vergütungen und freiwillige Leistungen in Zeiten angespannter kommunaler Haushalte zu beenden.