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Strom für 940 Haushalte
Wo die Sonne oft scheint, lassen sich auch gut Photovoltaik-Anlagen betreiben. Wo sind Anlagen mit Bezug zur Kreisverwaltung Bad Dürkheim, wie groß sind sie und wer betreibt sie? Ein Überblick.
Auf der ehemaligen Deponie in Ellerstadt sind gleich zwei Anlagen zu finden. Die Anlage Ellerstadt Nord mit 750 Kilowatt/Peak (kWp), die 2021 fertiggestellt wurde, und Ellerstadt Süd mit beeindruckenden 6000 Solarmodulen und 1600 kWp, die seit 2017 Strom ins Netz einspeist. Beide werden von der Neue Energie Landkreis Bad Dürkheim GmbH betrieben. Die GmbH ist im März 2017 für den Betrieb eben jener Anlagen gegründet worden, Gesellschafter sind zu je 50 Prozent der Landkreis Bad Dürkheim und die Pfalzwerke AG. Noch eine weitere Anlage steht im Dienst der Neue Energie GmbH: Seit diesem Jahr ist sie auf dem Dach des Leininger Gymnasiums in Grünstadt am Netz. Dank 447 Solarmodulen kommt eine Gesamtleistung von rund 180 kWp zusammen.
Die Neue Energie Landkreis Bad Dürkheim GmbH hat weiterhin das Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung sowohl im Strom- als auch im Wärmesektor innerhalb des Landkreises abzustimmen und voranzutreiben. Zu den Aufgaben gehören die Planung, die Finanzierung, der Bau und der Betrieb von hocheffizienten Anlagen zur Wärme- und Stromversorgung insbesondere aus erneuerbaren Energien, die Wahrnehmung umfassender Energieberatungs- und Dienstleistungen sowie alle Leistungen rund um das Thema Energieeffizienz. „Photovoltaikanlagen sind ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Sie ermöglichen eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiegewinnung direkt vor Ort. Gleichzeitig stärken sie unsere regionale Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Jeder neue Schritt in diese Richtung zeigt, dass wir gemeinsam Verantwortung für kommende Generationen übernehmen“, betont Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld.
Für größere Projekte können Tochterunternehmen gegründet werden, um hierdurch unter anderem eine Beteiligung von Dritten zu ermöglichen. Geschäftsführer der GmbH sind Pascal Frey von der Pfalzwerke AG und Klaus Pabst, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Bad Dürkheim. „Photovoltaikanlagen sind eine der effizientesten und nachhaltigsten Technologien zur Energieerzeugung. Sie nutzen die Sonne, eine nahezu unerschöpfliche Ressource, und verwandeln sie in elektrischen Strom. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen ist die Sonnenenergie praktisch unendlich und kostenlos, was sie zu einer sehr attraktiven Option für die Zukunft der Energieversorgung macht“, sagt der AWB-Werkleiter, der wissen muss, wovon er spricht. Denn auch der AWB selbst betreibt drei Anlagen im Landkreis: Seit 2005 und 2007 sind die Photovoltaik-Anlagen auf der ehemaligen Deponie in Friedelsheim aktiv. Die ältere der beiden Anlagen auf dem Südwall hat rund 1000 Quadratmeter Kollektorfläche und 100 kWp. Die jüngere bedeckt eine Fläche von 1600 Quadratmetern und verzeichnet 160 kWp. Hinzu kommt die Anlage am Abfallwirtschaftszentrum in Grünstadt, die der AWB 2024 von den Grünstadter Stadtwerken übernommen hat. Die Leistung beträgt knapp 100 kWp.
Auf dem Dach des AWB-Verwaltungsgebäudes neben dem Kreishaus in Bad Dürkheim ist eine weitere Anlage zu finden, die von der Kreisverwaltung selbst betrieben wird. Auf rund 300 Quadratmetern befinden sich 145 PV-Module mit knapp 40 kWp. Gleiches gilt für eine kleine Anlage auf dem Dach der Siebenpfeiffer-Realschule plus in Haßloch, die schon seit 2002 Strom liefert und eine Leistung von einem kWp hat. Auf drei weiterführenden Schulen in Trägerschaft des Landkreises gibt es ebenfalls Solaranlagen. Die Anlage mit rund 700 Quadratmetern Modulfläche und knapp 100 kWp auf dem Dach der Integrierten Gesamtschule am Standort Wachenheim betreiben die Wachenheimer Stadtwerke. Rund 800 Quadratmeter Fläche stehen auf dem Dach der Dreifeldsporthalle in Haßloch für Solarmodule zur Verfügung. Ihre Leistung ist mit rund 100 kWp veranschlagt. Hier ist die Gemeinde Haßloch Betreiberin der Anlage. Noch größer ist die Anlage auf dem Dach der Carl-Orff-Realschule plus in Bad Dürkheim: Hier sind rund 1300 Quadratmeter von Photovoltaik-Modulen belegt, die rund 75 kWp bringen. Betrieben wir die Anlage von der Bürger- Solarkraftwerk Carl-Orff-Realschule plus Bad Dürkheim GmbH & Co.KG.
Was all das nun für den Klimaschutz im Landkreis bedeutet? Die Anlagen verzeichnen in Summe rund 3300 kWp. Das Wort Peak in Kilowatt-Peak heißt übersetzt Spitzenwert. Das bedeutet, kWp bezeichnet die theoretisch größtmögliche Leistung, die eine PV-Anlage unter gewissen Bedingungen erreichen kann. Man nimmt an, dass eine PV-Anlage pro Kilowatt-Peak pro Jahr in Deutschland durchschnittlich rund 1000 Kilowattstunden Strom produziert. Folglich entstehen in den genannten Anlagen zusammen rund 3,3 Millionen kWh Strom im Jahr. Laut Mitteilung des Umweltbundesamts von Juli 2024 hat die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom im deutschen Strommix im Jahr 2023 im Schnitt pro Kilowattstunde 380 Gramm CO2 ausgestoßen, in den Jahren davor lag der Wert bei 429 (2022) und 407 (2021). Mit dem Wert des Jahres 2023 entspricht das rund 1254 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr. Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht laut statistischem Bundesamt pro Jahr knapp 3500 Kilowattstunden Strom. Das bedeutet: Obwohl es nicht zu den Hauptaufgaben der Kreisverwaltung gehört, Energie zu produzieren, könnten die Kreisanlagen immerhin 940 Haushalte mit Strom versorgen.