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Ortsgemeinde Weisenheim am Berg
Ortsgemeinde Weisenheim am Berg
Auf der Grenze zwischen Wald und Wein
Wie es der Name schon sagt: Weisenheim am Berg liegt am Rande des Pfälzerwaldes am Haardtrand, auf der Grenze zwischen Wald und Wein, mit weitem Blick in die Reblandschaft und über die Rheinebene. Die Gemeinde ist ein stattliches Winzerdorf mit rund 1800 Einwohnern. Neben dem Wein auf etwa 260 Hektar wachsen Obst und Edelkastanien in der Gemarkung.
In "Wizzinheim" hatte das Kloster Lorsch Besitz, wie 771 beurkundet ist. Auch das Kloster Murbach hatte hier wohl Güter, die es an die Grafen von Leiningen Hardenburg verlieh. 1143 ist Besitz des Klosters Höningen aufgezeichnet, 1293 auch vom Kloster Wörschweiler (bei Homburg/Saar). Die Leininger führten 1566 die Reformation ein. 1795 fiel der Ort an Kurpfalz.
Die nun lutherisch gewordene Kirche aus dem 13. Jahrhundert erlitt im Reunionskrieg 1689 schwere Schäden. Das Langhaus des gotischen Baus wurde im 19. Jahrhundert verändert. Hier finden sich noch Wandmalereien aus der Zeit um 1380, die 1967 restauriert wurden. Die katholische Kirche St. Jakobus, ein romanisierender Saal, stammt von 1933.
Naturdenkmale und Ungeheuersee
Im Landschaftsschutzgebiet Krummbachtal, nur wenige Kilometer südwestlich Weisenheims, liegt im Pfälzerwald der Ungeheuersee. Er ist künstlich angelegt und wird von zwei Quellen gespeist. Zusammen mit Landschaftsschützern hat der rührige Pfälzerwald-Verein die Umgebung so angelegt, dass Wanderer sich am See erfreuen können ohne Schaden anzurichten. Eine interessante, aber gefährdete Pflanzenwelt hat sich hier entwickelt. Mooriger Grund und Inseln waren früheren Spaziergängern im Wald wohl nicht "geheuer". Sprachwissenschaftler leiten den Namen aber von den Worten "Unger" (Waldweide) und Heyer (Gehege) her.
Weitere Naturdenkmale in Weisenheim am Berg sind unter anderem ein Japanischer Schnurbaum und eine "Winterlinde" im Hof der Gaststätte "Zum Admiral". Dieses Haus war Alterssitz des deutschen Polarforschers Georg von Neumayer.
"De Parre mit de Peif" in de Kerch
Pfarrer Otmar Fischer (1934 bis 2022) war ein in der gesamten Kurpfalz berühmter Zeitgenosse. Der Mann, der zeitweise auch Bürgermeister des Ortes und im Kreistag von Bad Dürkheim politisch aktiv war, erweckte den aus einem Pfälzer Gedicht berühmten Pfarrer zum Leben, indem er wie jener "mit de Peif in de Kerch" mehrmals im Jahr Mundartpredigten hielt. Die lange Wasserpfeife im Mund, zog Fischer einer vielhundertköpfigen Schar von Besuchern voran in die Kirche.
Die größte Baumaßnahme der neueren Zeit in Weisenheim am Berg war die Verbandsschule, die 1969 eingeweiht werden konnte. Sie ist heute "Regionale Schule". Auch die Restaurierung der alten Synagoge zu einem Kulturzentrum brachte dem Ort viele neue Freunde. Sehenswerte Winzerhäuser aus dem 16. bis 18 Jahrhundert machen einen Spaziergang durch den Ort lohnend. Eine Partnerschaft besteht zu der Südtiroler Gemeinde Plaus im Vinschgau.