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Ortsgemeinde Battenberg
Ortsgemeinde Battenberg
Weite Sicht in die Rheinebene
Der Battenberg ist rund 300 Meter hoch und ein dem Pfälzerwald etwa vier Kilometer westlich von Grünstadt vorgelagerter langgestreckter Hügel. Dort siedelten schon in der Frühzeit Menschen, wohl wegen der weiten Sicht in die Rheinebene. Funde der Stein- und Hallstattzeit, der römischen Herrschaft und der Merowinger wie des Mittelalters weisen eine lange Besiedlung nach.
Das knapp 500 Einwohner zählende Burgdorf Battenberg auf dem östlichen Bergvorsprung erscheint schon 788 im "Lorscher Codex" (Bettenberge). Die Martinskirche gehörte zu den Gütern, die von König Ludwig dem Deutschen 836 der Abtei Glandern bei Metz übertragen wurden. 1260 heißt der Ort "Pethinberc".
Gemäuer als Steinbruch benutzt
Vermutlich hatte auch das Kloster Murbach im Oberelsaß im Ort Besitz, den es 1309 einem Leininger Grafen zu Lehen gab. Zum Schutz dieses Lehens wurde Ende des 13.Jahrhunderts die Burg von Graf Friedrich III. von Leiningen erbaut. Das Gemäuer wurde 1689 durch die Truppen Ludwigs XIV. im Pfälzischen Erbfolgekrieg stark beschädigt. 1785 wurden die Mauern teilweise abgetragen bzw. als Steinbruch benutzt. Die Ringmauer und ein Untergeschoß des Turms sind erhalten. Die Burganlage ist heute in Privatbesitz mit Hotel und einer gemütlichen Weinstube und Teil des Drei-Burgen-Wanderwegs (Battenberg-Neuleiningen-Altleiningen).
Der Blick schweift von Battenberg über die Rheinebene zum Odenwald, bei guter Sicht erblickt der Wanderer sogar Heidelberg. 1693, im Pfälzischen Erbfolgekrieg, sollen von hier Graf Friedrich Emich von Leiningen mit dem französischen Marschall Tallart und General Mélac dem Brand des Heidelberger Schlosses zugesehen haben.
Wirtschaftliche Grundlage der Battenberger bildeten nach Zerstörung der Burg wie auch heute noch Wein- und Obstbau, Land- und Forstwirtschaft. Knapp 20 Hektar sind mit Reben bestückt. Auch die Gewinnung von Farberde spielte zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine Rolle.
Naturdenkmal Blitzröhren
Naturfreunde zieht es wegen der Blitzröhren nach Battenberg. Sie sind eine geologische Besonderheit am südlichen Burgberghang. Es handelt sich um röhrenförmige Eiseneinschlüsse im lockeren Ockersand, hier und im benachbarten Neuleiningen für Deutschland einmalig. Entstanden sind die "Blitzröhren" vermutlich durch Ablagerungen vom Wasser einer eisenhaltigen Quelle. Sie stehen unter Naturschutz!
Im Regionalplan Vorderpfalz ist Battenberg als Ortschaft mit Erholungsfunktion ausgewiesen. Im Frühjahr ist der Hang zur Rheinebene ein einziges Blütenmeer (besonders Kirschen).