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Ortsgemeinde Ebertsheim
Ortsgemeinde Ebertsheim
Eine der ältesten Kirchen der Pfalz
Knapp vier Kilometer westlich von Grünstadt liegt im Eistal Ebertsheim. Die ländliche Gemeinde, auf rund 1450 Einwohner gewachsen, wird schon 765/768 im Lorscher Kodex als "Eberolfesheim" erwähnt. Das nahegelegene Kloster Höningen hat 1305 Patronatsrecht an der Kirche St. Stephan. 1318 schon ist leiningischer Besitz erwähnt.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde ein Viertel des Dorfes an die Kurpfalz verkauft. Die Reformation hielt im Jahr 1560 Einzug. Danach kam Ebertsheim an die Leininger-Linie Westerburg, die es als Erblehen an die Herren von Monsheim vergab. Der heutige Ortsname ist seit 1828 amtlich.
Die protestantische Kirche, ehemals "St. Stephan", im 12. Jahrhundert begonnen, gehört zu den ältesten in der Pfalz; bis 1914 war sie simultan. Drei Geschosse des Turmes und das Langhaus sind noch romanisch, das vierte Turmgeschoss wurde später aufgesetzt. Die katholische Kirche wurde 1922 gebaut.
Einst Steinmetzhandwerk und Papierfabrik
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Ebertsheim auch durch sein umfangreiches Steinmetzhandwerk bekannt. Zeichen davon finden sich heute noch im Gemeindewappen. Neben landwirtschaftlichen Betrieben gibt es noch einige selbständige Handwerksmeister. Mit einer Papierfabrik hatte sich im 19. Jahrhundert auch etwas Industrie niedergelassen. In diesen Räumen befindet sich heute ein ökologisch-technologisches Forschungszentrum mit einem sozialwissenschaftlichen Aspekt.
Im Jahr 1969 wurde Rodenbach nach Ebertsheim eingemeindet. Der rund 350 Einwohner zählende Ortsteil liegt einige Hundert Meter nördlich von Ebertsheim und geht auf das 8./9. Jahrhundert zurück. Ein Dorfadeliger namens Marquard erscheint 1252 im Otterberger Urkundenbuch, ein "Hennelinus Rodinbach" 1392 im Urkundenbuch des Hochstifts Worms. Im 16. Jahrhundert fiel das Dorf an die Kurpfalz.
Sehenswert in Rodenbach ist die evangelische Kirche St. Brigitta, die anstelle einer älteren Kirche aus dem 11./12. Jahrhundert erbaut wurde. Was die an drei Seiten des Turmes befindlichen Menschen- und Tierköpfe bedeuten sollen, ist bis heute ungeklärt.
Rathaus mit Freitreppe und Fachwerk
Eine Besonderheit in Rodenbach ist das im 14. Jahrhundert erbaute Rathaus mit seiner charakteristischen Freitreppe. Der Fachwerkbau auf gemauertem Erdgeschoss hat eine eigene Geschichte: 1605 als Zehntscheune in eingeschossiger Steinbauweise errichtet, diente es zunächst gemeindlichen Zwecken und ab 1705 als Gottesdienstraum für die aus der Simultankirche verdrängten Katholiken.
Um Räume für die Gemeindeverwaltung zu schaffen, wurde das Gebäude in Fachwerkbauweise aufgestockt und durch eine Außentreppe zugänglich gemacht. Die Verbindung von Gotteshaus und weltlicher Verwaltung hatte Bestand bis 1967. Heute beherbergt das Haus eine Weinstube (Rathauskellerei).