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Ortsgemeinde Gerolsheim
Ortsgemeinde Gerolsheim
Am Fuße des Palmbergs
Acht Kilometer östlich von Grünstadt liegt am Rande des Palmbergrückens, an der Grenze zum Landkreis Ludwigshafen, die rund 1450 Einwohner große Gemeinde Gerolsheim.
Schon 915 wird der Ort als "Geroltesheim" erstmals als Gemarkung des Klosters Weißenburg erwähnt. Der gesamte Klosterbesitz fiel 991 an den Salierherzog Graf Otto im Wormsgau.
Die Bischöfe von Straßburg, die Grafen von Leiningen und die Herren von Ingelheim waren im Laufe der Zeit die Gerolsheimer Herrschaft. Der Kurfüst von der Pfalz machte den Ort den Herren von Hauben und denen von Dalberg (Schlossfundamente noch vorhanden) zum Lehen.
Bevölkerung auf 13 Personen reduziert
Tiefpunkt der Ortsgeschichte war der Dreißigjährige Krieg, die Bevölkerung wurde auf 13 Personen durch Raub und Brandschatzung sowie durch die Pest dezimiert. Die Aufnahme von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz ließ die Gemeinde bis zur zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wieder aufblühen.
1705 kam das Dorf an das kurpfälzische Unteramt Freinsheim. Das Gemeindehaus, ein Putzbau, stammt aus dem Jahr 1580, seit 1541 führt Gerolsheim ein eigenes Siegel. Einige interessante Fachwerkhäuser mit typischen schmuckreichen Hoftoren aus dem 17. und 18. Jahrhundert geben dem nach dem Krieg modern ausgebauten Ort ein bisschen vom alten historischen Gepräge.
Arbeit in nahen Industriegebieten
Die geistliche Vergangenheit wird durch die beiden Kirchen dokumentiert. Der Turm der katholischen Kirche, St. Leodegar geweiht, stammt aus dem 15. Jahrhundert. In der Reformationszeit war die Kirche simultan genutzt. Der Neubau von 1840-43 ist neoromanisch. Die protestantische Kirche wurde 1835 erbaut (Architekt: August von Voit, der Architekt von Bayernkönig Ludwig). Ihr Inneres ist von klassizistischer Strenge geprägt.
Die Bevölkerung findet Arbeit vor allem in den nahen Industriegebieten Frankenthal und Ludwigshafen/Mannheim. Durch Zuzug vor allem in der Chemie Beschäftigter erreichte Gerolsheim die heutige Größe und Bedeutung als Wohngemeinde. Im Ort existieren Kleingewerbe, Bauern- und Winzerbetriebe. Im Bad Dürkheimer Forst besitzt die Gemeinde 57 Hektar Wald. Ökologisch problematisch ist die auf der Gemarkung liegende Sondermülldeponie, deren Sanierung im Gange ist.
Großer Rotweinproduzent
Die Gemarkung umfasst 90 Hektar Weinberge. Weinbau ist seit 1229 nachgewiesen, in der Umgebung wird er schon im 8. Jahrhundert urkundlich genannt, was deshalb auch für Gerolsheim zutreffen dürfte. Größter Weinproduzent ist die Gebiets-Winzergenossenschaft Palmberg, 1958 gegründet. Je zur Hälfte auf Gerolsheimer und Laumersheimer Gebiet, gehört sie zu den großen Rotweinproduzenten der Deutschen Weinstraße.