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Ortsgemeinde Ellerstadt
Ortsgemeinde Ellerstadt
Einst "Alaridestat" genannt
In der hügeligen Ebene östlich des Pfälzerwaldes liegt Ellerstadt, das mit seinen rund 2300 Einwohnern zur Verbands- gemeinde Wachenheim gehört.
Erstmals wurde der Ort 783 im Lorscher Kodex erwähnt, das Kloster erhielt Güter mit Feldern, Wäldern und Weinbergen in "Alaridestat". 1180 erscheint mit "Volzo von Elrestat" erstmals ein Ortsadeliger. Kurpfalz gab mit der Grafschaft Pfeffingen auch Ellerstadt den Grafen vom Homburg zu Lehen. Diese verpfändeten um 1390 ihre Güter an einen Jeckel von Kungernheim. 1417 gelangten die Grafen von Leiningen in den Mitbesitz. Die Reformation wurde 1555 eingeführt, 1570 dem Ort das Marktrecht gewährt.
Von Wilhelm von Manchot geplante Kirche
Danach gehörte Ellerstadt verschiedenen Grundherren, besonders den Rittern von Flersheim, zuletzt den Grafen von Sickingen bis zum Einfall der französischen Revolutionstruppen (1789-1794). Der Ort kam 1816 zu Bayern und wurde 1818 dem Landkommissariat in Neustadt zugeordnet. 1902 gehört das Dorf zum Bezirksamt Bad Dürkheim.
Eine Kirche bei Ellerstadt ist schon 873, eine Kirche in Ellerstadt erst 1295 urkundlich erwähnt. Das Schiff der heutigen Kirche wurde 1894 vollendet. Die jetzige Protestantische Kirche entstand nach Plänen von Wilhelm von Manchot und ist ein Zentralbau über kreuzförmigem Grundriss. Das Langschiff ist neoromanisch. Von einer früheren Kirche steht noch der Westturm (16. Jahrhundert) mit achteckig gemauertem Helm.
Bester Wein auf Rotwein und Pfirsiche
Bekannt ist Ellerstadt heute für seinen Weinbau, vor allem für den Rotwein. 235 Hektar haben die Winzer hier an Rebfläche zu bewirtschaften. Berühmt machte den Ort der erste erwerbsmäßig betriebene Pfirsichanbau in Deutschland (1835). Ein Weinlehrpfad von 2,2 Kilometern Länge erschließt mit 35 Stationen die Weinberge.
Aus der Weinbaugemeinde stammt auch ein Vorfahr des 31. US-amerikanischen Präsidenten Herbert Hoover (1929-1933). Er entstammt einer schweizerischen Mennoniten-Familie, sie wanderte vor 200 Jahren aus. Das Geburtshaus wurde im 2. Weltkrieg durch Bomben zerstört. Hoover half nach dem Krieg mit seiner Quäker-Organisation dem hungernden Europa auf vielfältige Weise.
Heimstatt seltener Pflanzen und Tiere
Am Ellerstadter Weiher bietet ein Landschaftsschutzgebiet seltenen Pflanzen und Tieren eine Heimstatt.
Zu den wichtigsten modernen Einrichtungen der aufstrebenden Gemeinde zählt das Bürgerhaus, das 1979 seiner Bestimmung übergeben wurde.
Der Ort ist an die Rhein-Haardtbahn angeschlossen, die Bad Dürkheim mit Ludwigshafen verbindet.